Wie halte ich die Kugel und wie lasse ich sie los?
Bevor man überhaupt anfängt, Boule zu spielen, sollte man sich unbedingt angewöhnen, die Kugeln richtig in die Hand zu nehmen:
Man sollte sie grundsätzlich nicht mit dem Daumen und dem kleinem Finger umgreifen, sondern zwischen Handballen und den drei Mittelfingern fassen. Der Handrücken zeigt immer nach oben. Nur so rollen
die Kugeln automatisch über die drei Mittelfinger ab. Sie erhalten so einen schönen Rückdrall (backspin) der den Lauf der Kugel stabilisiert und in der Länge besser kalkulierbar macht.
Legen (franz. pointer)
das meint beim Boule: möglichst präzise platzieren. Man kann sich für drei verschiedene Wurftechniken entscheiden:
Rollen oder Kullern (franz. Roulette)
den halben Bogen (franz. demi-Portée)
den hohen Bogen (franz. haute Portée)
Alle drei Wurfarten kann man aus der Hocke oder aus dem Stand spielen.
Tipp: je kürzer die Distanz bzw. je härter der Boden ist, desto eher sollte man aus der Hocke spielen.
Egal, für welchen Wurf man sich entscheidet, der Körper muß immer gut ausbalanciert sein, um ihn nicht zu "verreißen".
Für jede Wurftechnik gilt: Die Kugel nicht durch Muskelkraft, sondern nur durch den Schwung des Armes fliegen lassen!
Schießen (franz. tireur)
ist spektakulär, macht Laune, kann Spiele umdrehen und ist im Vergleich zum Legen einfacher und schwieriger zugleich.
Auch wenn das Wort den Irrtum nahelegt: Schießen hat nichts mit Gewalt sondern mit Gefühl zu tun.
Wenn man sie aus der oben abgebildeten Handhaltung über die Fingerkuppen abrollen läßt, erhält sie automatisch einen Rückdrall, der ihren Lauf stabilisiert und in der Länge kalkulierbarer
macht.
Der Punkt, an dem die Kugel auf den Boden auftreffen soll (franz. Donnée), muß "gesund" sein, damit sie nicht verspringt. Eine Donnée genau zu treffen, erfordert intensive Übung. Die richtige Wahl
einer Donnée setzt die "Kunst des Bodenlesens" voraus, die sich erst durch viel Erfahrung ergibt.
Und: lieber zu kurz als zu lang legen, denn eine Kugel vor der Sau stört den Gegner.
Um erfolgreich Pétanque spielen zu können, muß man gerade auch taktisch versiert sein. Anfänger wollen jede Kugel am liebsten an die Sau legen. Profis spielen oft "auf Bild", nicht "auf
Punkt".
Solche Finessen lassen sich letztlich nur nach Bezahlen von viel Lehrgeld erlernen. Hier reicht der Platz für eine weitere Vertiefung nicht und wir befassen uns lieber mit Tips zum Schießen, von
denen man bei Beachtung echt profitieren kann.
Wer sich eine weiche, eher zeitlupenmäßige Technik beim Schwingen des Arms angewöhnen kann, wer einen sicheren Stand hat und der Kugel 'nicht hinterherfällt' und wem es nach viel Übung gelingt, sich vom Bauch regieren zu lassen und vorm Schuß an nix mehr zu denken, der hat als Erwachsener noch eine gewisse Chance, eine guter Ballermann zu werden. Ja, er wird Schießen zuweilen als kinderleicht empfinden und seine Volltreffer als ungemein luststiftende Erlebnisse beschreiben.